Eine Machtübernahme islamistischer Parteien in arabischen Staaten befürchten vor allem säkular orientierte Frauen, von denen sich viele als Verliererinnen der „Arabellions“ empfinden. Annette Jünemann geht der Frage nach, welchen Beitrag die Europäische Union zur Förderung von Geschlechterdemokratie in den arabischen Transformationsländern leisten kann. Bislang hat die EU im Rahmen ihrer externen Demokratieförderung im südlichen Mittelmeerraum die Agenda säkularer Frauenrechtsgruppen unterstützt. Dies geschah im stillen Einvernehmen mit den autoritären arabischen Regimen, die in einem säkularen Staatsfeminismus ein probates Mittel im Kampf gegen den politischen Islam sahen. Seit dem Arabischen Frühling ist die bisherige Förderpraxis der EU diskreditiert und verlangt eine Anpassung an die neuen politischen Realitäten.
Der Inhalt
Die Rolle der EU, Handlungslogiken und AkteurskonstellationenGeschlechterpolitik im Kontext kulturalistischer Identitäts- und RaumkonstruktionenZur Resilienz patriarchaler Herrschaftsverhältnisse in Zeiten nationaler BedrängnisHandlungsspielräume für die Förderung von Geschlechterdemokratie nach dem Arabischen Frühling
Die Zielgruppen
Dozierende und Studierende der Politik- und SozialwissenschaftenEntscheidungsträgerInnen und ExpertInnen auf dem Gebiet der internationalen Politik
Die Autorin
Prof. Dr. Annette Jünemann lehrt Politikwissenschaft am Institut für Internationale Politik der Helmut-Schmidt-Universität, Universität der Bundeswehr Hamburg.