Die tragisch-bittere "Kameliendame" ist ein Roman des französischen Autors Alexandre Dumas d. J., der lange Zeit im Schatten seines Übervaters stand, sich aber mit dieser Großen Leidenden der Literaturgeschichte freischreiben konnte.
"Die Kameliendame" erschien 1848 und wurde zu einem der größten Erfolge der französischen Literatur.
Die Pariser Halbwelt im 19. Jahrhundert: Erzählt wird das tragische Schicksal des "leichten Mädchens" Marguerite Gautier, dieses, obschon natürlich gesellschaftlich geächtet, geht eine unerwünschte Liaison mit einem Jüngling aus besserem Hause ein. Marguerite, hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe und ihrer Plicht, ihrem Geliebten sozial nicht zu schaden, trifft eine folgenschwere Entscheidung.
Das Buch ist wundervoll leichtfüßig, ja amüsant geschrieben, wenn man von der Katastrophe absehen kann, die sich nicht aufhalten lässt, egal wie oft man von Neuem beginnt zu lesen.
Beflügelt durch den großen Erfolg arbeitete Dumas den Stoff zu einem Bühnenstück um. Die legendäre Schauspielerin Sarah Bernhardt brillierte in der Rolle des "gefallenen Mädchens". Bekannt ist auch die Verfilmung von 1936, in der Greta Garbo die Titelrolle gab. Musikalisch wurde die Kameliendame ebenso ein Erfolg: Giuseppe Verdi vertonte das Drama 1853 in "La Traviata" als eine der ersten realistischen Opern seiner Zeit.
›Höre, lieber Armand,‹ sagte Margarete zu mir, ›wir Geschöpfe des Zufalles haben phantastische Wünsche und unbegreifliche Liebeslaunen. Wir gewähren dem einen, was wir dem andern versagen. Manche opfern ihr ganzes Vermögen, ohne etwas von uns zu erlangen; andere hingegen gewinnen uns mit einem Blumenstrauß. Unser Herz hat keine andere Zerstreuung und keine andere Entschuldigung, als seine Launen. Du hast mich schneller für Dich gewonnen, als dies je einem Manne gelungen ist, das schwöre ich Dir; warum?
Null Papier Verlag