Standortprobleme sind so komplex, dass sie allein mit segmentweisen Vorgehensweisen nicht gelöst werden können. Es braucht einen Abstimmungsprozess, in dem sich Ämter, Bürger, gesellschaftliche Gruppen und Vertreter der Wirtschaft auf gemeinsame Ziele verständigen. „Dabei steht zumeist die Ausweisung neuer Wohn- und Gewerbegebiete im Zentrum, es werden oft aber auch Zusammenhänge mit der Verkehrs- und Grünflächenplanung bedacht, Folgen des Klimawandels abgewogen und Aspekte von Kultur- und Bildungspolitik berücksichtigt. Die heutige Stadtgesellschaft fordert Mitsprache ein und macht damit einen solchen Prozess unabdingbar. Allerdings gibt es auch einige Gefahren einzukalkulieren: sollen Bürger konkret in solche Planungen einbezogen werden, kann es (leicht) dazu kommen, dass sie unrealistische Vorstellungen entwickeln. Und hinterher sind die Enttäuschungen umso größer, wenn diese sich dann nicht hat realisieren lassen. Oder bei einem Masterplan kommt am Ende nicht mehr heraus als ein Katalog unverbindlicher (und zum Teil widersprüchlicher) Empfehlungen. Es kommt somit darauf an, dass die zuständigen Standortverantwortlichen (Gemeindevertreter) schon zu Beginn klarmachen, sie groß Gestaltungsspielraum und Handlungsoptionen ausfallen können, um keine falschen Hoffnungen zu wecken. Auch geht es nicht immer nur um den Ausweis neuer Neubaugebiete, für die man oft überhaupt keinen Platz mehr hat. Aber gerade dann ist es umso wichtiger, ein nachhaltig tragfähiges Konzept zu erarbeiten, wie sich der Standort auch so weiterentwickeln kann.