In dieser atemlosen Zeit überwiegt oft das subjektive Gefühl, stets zu wenig Zeit zu haben. Wo alles sich beschleunigt, braucht man Räume, um zur Ruhe zu kommen, um Bewusstes und Unbewusstes in Beziehung setzen. Gedichte verkörpern dieses in idealer Weise. Die meisten sind angenehm kurz. Gedichteschreiber sind Menschen, die in wenigen Worten sehr viel über Dinge sagen können. Obwohl Gedichte meistens kurz sind, sind sie oft mit Bedeutung aufgeladen. In seiner radikalen Verdichtung erschließt sich ein Gedicht erst dann, wenn es langsam, möglichst mehrfach gelesen wird. So kann man das Gedicht sowohl als Ausdruck der Beschleunigung wie zugleich auch als Mittel der Entschleunigung ansehen. Die höchste Aufmerksamkeit kann ein Gedicht vor allem dadurch erlangen, wenn es bewusst jene Routinen durchbricht, deren Opfer wir sind. Wörter leben nicht nur mit der Sprache, wir leben aus ihr und von ihr. Sie formt uns und wir verbrauchen sie. Wörter sind es, die unsere Gedanken kanalisieren, unsere Vorurteile züchten und unser Verhalten steuern. Fotografie und Malerei verschmelzen miteinander zu einer Verbindung aus Kamerablick und Malerauge. Dem Flieger hier dienten Fotografien als Erinnerungshilfen, um während des Malens die vielen Details immer vor Augen zu haben. Die Bilder des Fliegers dokumentieren, wie sehr die eigentliche profane Fotografie zum integralen Bestandteil der malerischen Idealisierung geworden ist.